Umbau und Sanierung einer ehemaligen Schleifmühle
Bauherr: Kaleidoskop e.V. , Buchhagen
Bauzeit: 2001-2008

Vorgeschichte
Das gesamte Ensemble, bestehend aus Mühle, Arbeiterwohnhäusern und Scheunen ist in die Denkmalliste des Landes Niedersachsen eingetragen.
Die Dörfer des ehemaligen „Braunschweigischen Weserdistrict“ erhalten durch das Baumaterial Sandstein ihr unverkennbares Gesicht. Der Erhalt dieser einmaligen und unverkennbaren Kulturlandschaft ist untrennbar mit dem Erhalt dieses Baumaterials verbunden. Ob als Bruchstein, als Dacheindeckung, Bodenplatte, Fassadenbehang, Umzäunung, Trog oder Weidepfahl, der fast unbegrenzte Einsatz als Baumaterial begegnet einem in dieser Region immer wieder. Diese regionale Eigenheit stellt eine Kulturlandschaft dar, die in Mitteleuropa wohl einmalig ist. Die ehemalige Schleifmühle besteht aus einem dreischiffigen Hauptgebäude mit Maschinen- und Kesselhaus und dem Annex jüngerer Scheunen. Die Bausubstanz dieses Industriedenkmales zeigt zum Teil schwerwiegende Mängel, zahlreiche bauhistorisch wertvolle Details sind akut gefährdet.

Problematik 
Das Gebäude besteht „von Kopf bis Fuß“ aus Sandstein !
Die solide Substanz der Sandsteinaußenwände stand in krassem Kontrast zum sonstigen Bauzustand der durch Teileinstürze von Decken und Dachbereichen dokumentiert wurde. Hausschwamm und konstruktive Schäden an den Holzbauteilen machten das Gebäude zu einem denkmalpflegerischen Notfall. Hier drohte wertvollste Bausubstanz unwiederbringlich verloren zu gehen !     Ohne Förderung war  die Maßnahme nicht durchführbar. In dieser strukturschwachen Region in der das Verschwinden des identitätsstiftenden Baumaterials Sandstein unabsehbare Folgen für die kulturelle Einzigartigkeit einer ganzen  Region hat, sollte die Hilfe staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen eine Initialzündung bedeuten und einem Umdenken Platz machen. Die Möglichkeiten der Denkmalpflege und der sehr engagierten Besitzer allein reichten leider alleine nicht aus um dieses wichtige Kulturdenkmal zu erhalten.  Mit dem Hinzuziehen weiterer Fördermittelgeber auf EU Basis konnten wir schließlich doch dazu beitragen die Maßnahme zu realisieren.

Zielstellung
Die ehemalige Mühle stand seit Jahren leer. Der Verein Kaleidoskop e.V. beabsichtigte nach der Umnutzung der Arbeiterhäuser zu einer gemeinschaftlich genutzten Wohnstätte die Revitalisierung des Mühlenkomplexes durch die Einrichtung eines Kulturtreffpunktes der sowohl Cafe, Kneipe und Seminarräume als auch Atelier und Kleinkunstbühne bietet. Die noch vorhandenen Teile der Mühlentechnik sollen in die neue Nutzung integriert werden, historische Gussfenster werden aufgearbeitet, die Sandsteindächer erneuert. Die Bauzeit erstreckt sich von 2001 bis zum Jahre 2008!

Ausführung
Die Eindeckung mit Sollinger Sandstein auf Haupthaus mit Seitenflügeln, Querbau und Maschinenhaus wurde 2003 ebenso wie die Natursteinarbeiten der Fassade abgeschlossen. Der diffusionsoffene kapillarbrechende Unterbau im Veranstaltungsraum wurde eingebracht, die Fußbodenheizung wurde verlegt und mit einem Estrich als Unterbau für den Bodenbelag abgeschlossen. Im Herbst 2006 wurden die Sandsteinplatten im Innenraum verlegt.
Bis Mitte 2004 wurde der Dachstuhl, Deckenbalken und Mauerlatten instand gesetzt. Weitere zimmermannsmäßige Instandsetzungen von Stützen, Unterzügen und Deckenbalken  im Innenbereich folgten bis Ende Sommer 2006. Sämtliche historischen Gussfenster wurden aufgearbeitet. Im Inneren wurden Holzfenster in denkmalgerechter Ausführung eingebaut. 
Die Fußbodenheizung wurde eingebaut, die Pelletheizung wurde im Mai 2007 in Betrieb genommen. Die Fertigstellung erfolgte bis Ende  2008.