Sanierung und Umbau des Hauses „Zum kleinen Hasengeier“
Bauherr: Privat
Bauzeit: Start November 2013- März 2015
Leistungsphasen: 1-8

Vorgeschichte
Die Geschichte des Haus- und Biereigenhof zum Großen Hasengeier kann bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden. 
1754 wird das gesamte Grundstück des Hofs zum Großen Hasengeier formal in drei eigenständige Teile geteilt, der südlichste Teil, eben das “Haus zum Einhorn & Ziegel”, wird bald als “Haus zum Kleinen Hasengeier” (das Nachbarhaus als Haus zur Wolfskappe bzw. zum “Mittleren” und das Stammhaus weiterhin als Haus zum “Großen” Hasengeier) benannt. Das Haus zum Kleinen Hasengeier ist seinerzeit Eigentum von Barbara Justine Holländer, der Witwe des Pastors Holländer. 
Ihre Tochter Magdalene Dorothee Meißelbach verkauft 1761 den Nachbarn ein Drittel des Grundstücks, das die Ecke im Versprung des Straßenverlaufs der Pilse belegt. Dies Grundstück (Pilse 20) wird  noch in demselben Jahr bebaut. Der (erhaltene) alte Keller des Hauses Pilse 19 bleibt davon unberührt und liegt deshalb seither teilweise unter dem Anwesen Pilse 20. Das Gebäude wurde aber inzwischen leider abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt (deshalb steht das Haus Pilse 19 derzeit mit einem Teil der fensterlosen Südwand zur Straße hin). 
Die Pilse 19 ist wohl der Nachfolgebau des bereits im 16. Jahrhundert bezeugten, aber Mitte des 17. Jahrhunderts wüst gefallenen und dann neu errichteten Zinshauses “zur Ziegel und zum Einhorn”.  Möglicherweise fanden in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Grundstückteils einige Erneuerungen statt. Es ist wahrscheinlich dass der  Kern des Gebäudes auf das 1647-1651 errichtete “Haus zur Ziegel & zum Einhorn” (seit 1754 “Haus zum Kleinen Hasengeier”) zurück geht.

Problematik
Das Vorderhaus entspricht in seiner derzeitigen Aufteilung aber vorallem Erschliessungstruktur nicht den heutigen Standarts eines Wohnhauses.Die im Hof befindlichen Anbauten wurden bereits in den 1950´er Jahren baupolizeilich als einsturzgefährdet eingestuft. So stellten vor allem der vorgefundene Baugrund und die engen Verhältnisse bereits eine große Hürde bei der Gründung der neuen Anbauten dar, es musste auf eine aufwendige Brunnengründung zurück gegriffen werden.
Zielstellung: 
Durch Abriss der Hintergebäude und Schaffung eines Neubaus in ähnlicher Kubatur, sowie der behutsamen Sanierung der Vorderhauses ist ein wohnliches Einfamilienhaus entstanden, welches historische Substanz mit moderne Bauweise verbindet. Das Gebäude wurde nach modernen energetischen Standards saniert, wobei im Altbau vorrangig auf eine natürliche Innendämmung und im Neubau auf einen gedämmten Ziegel gesetzt wurde, ergänzt wird das Konzept durch einen Luft-Wasserwärmepumpe im Innenhof. Zu den Highlights im Hause zählen wohl die Dachterrasse und die über 4 m hohe Bibliothek im Obergeschoss des Neubaus.

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