Umbau uns Sanierung eines Wohnhauses
Bauherr: Privat
Bauzeit: 2004 – 2005

Vorgeschichte
Die Holzstraße oder platea Lignorum wird bereits in einer Urkunde vom 11. Juni 1291 erwähnt. An der Südseite der Holzstraße bis hin zur Herrenstraße bestanden nach Aufgabe der Via triumphalis gleichgroße Parzellen, die in frühgotischer Zeit weiter aufgegliedert wurden.
Die letzte Unterteilung erfolgte nach dem Holzgassenbrand 1649. In dieser Zeit wurden die Gebäude Holzstraße 17 – 21 errichtet. Weite Teile des heutigen Vordergebäudes scheinen allerdings aus der Zeit nach dem Stadtbrand von 1689 zu stammen. 
Entsprechend der Jahreszahl über der Haustür ist ein weiterer Umbau im Jahr 1816 vorgenommen worden, der zum Verlust einer ehemals vorhandenen Torfahrt führte. Ergebnis war die zweiflügelige Haustür mit anschließender Diele und seitwärts liegendem Kontor (erhöht über dem Keller). Bereits 1907 kann für das Grundstück eine Nutzung als Textilwarenfabrik nachgewiesen werden. In diesem Jahr erfolgte die Bauantragsstellung für das Klinker – Seitengebäude als Strickereisaal, eine Erweiterung nach Süden wurde bereits 1908 geplant. 2004 wurde das Anwesen an den Bauherrn verkauft.

Problematik
Das Wohnhaus zeigte sich augenscheinlich in einem dem Alter entsprechenden relativ guten Zustand (auch angesichts der unten beschriebenen diversen Schäden an der Holzkonstruktion).
Die sichtbaren Schäden lassen sich folgendermaßen beschreiben :
Defekte Dacheindeckung und somit eindringendes Niederschlagswasser an verschiedenen Stellen, insbesondere im Zwischentrakt zum Seitengebäude 
Dadurch Moderfäule an großen Teilen der Dachkonstruktion Obergeschoß Zwischentrakt, Tragfähigkeit einzelner Deckenbalken stark eingeschränkt 
Einzelne Deckenfelder des OG/ DG nicht mehr tragfähig, z.T. bereits Einsturz von Deckenfeldern
Defekte Fassadenverkleidung Hofseite
völlig überalterte Installationen (Sanitär, Elektro, Abwasser)

Zielstellung
Der Bauherr plante die Instandsetzung der Gebäudeanlage zu eigenen Wohnzwecken. Voraussetzung dafür war der Abbruch der sich südlich bis an die Grundstücksgrenze erstreckenden eingeschossigen Strickereiräume sowie die Anbauten an die Südfassade des Vordergebäudes. 
Die Grundstruktur der Gebäude sollte weitestgehend erhalten bzw. in Teilen wieder hergestellt werden
Im Knotenbereich Vorder-/ Seitengebäude war die Anlage einer neuen Treppe ins Obergeschoß vorgesehen, diese befindet sich somit zentral zu beiden Gebäudeteilen. Die Treppe ins Dachgeschoß blieb in der bestehenden Form erhalten.

Ausführung
Die Fassaden von Vorder- und Seitengebäude wurden behutsam instandgesetzt. Die Fachwerksichtigkeit des Obergeschosses Vordergebäude blieb erhalten, das Erdgeschoß verputzt, wobei die hier vorgefunden Steingewände sichtbar einbezogen wurden.
Die Dachfläche wurde mit naturroten S – Pfannen eingedeckt. Die Gaupen erhielten eine Lärchenholzverkleidung. 
Die Gestaltung der Rückfassade erfolgte mittels moderner Lärchenholzschalung.
Der Klinkerbau blieb in seiner Ausformung so erhalten, die Rundbogenfenster des EG wurden bis zum Fußboden verlängert.
Das Gebäude erhielt 2006 den Bauherrenpreis der Stadt Mühlhausen.