Instandsetzung des sogen. Marienhauses

Bauherr: privat

Bauzeit: 2013 – 2015

Leistungsphasen: 1-9

Vorgeschichte

Innerhalb einer kleinen Parkanlage zwischen Dalbergsweg und Puschkinstraße steht die spätklassizistische Villa, die seit ihrer Zuordnung zum ehemaligen katholischen Krankenhaus den Namen Marienhaus trägt. Im Auftrag des Wollgroßhändlers Ferdinand Lucius (1830 – 1910) errichtete Architekt H. Sahlender auf den Grundmauern eines Wohnhauses von 1830 zwischen 1869 und 1871 diese durchaus sehr prunkvolle Villa. Kurz danach erwarb der Malzfabrikant Friedrich Ernst Wolff (1839-1928) das gesamte Anwesen. Er ließ 1894 durch Maurermeister Schneider die sogen. „Colonnaden“ an der Südwestseite der Villa errichten.Bereits 1928 und 1934 wurden unter dem Architekten Arthur Hügel weitere Umbauarbeiten durchgeführt: die Eingangshalle wurde deutlich vergrößert, die Diele mit repräsentativer Treppe und Kamin neu gestaltet und Bäder mit komfortabler Ausstattung angelegt.1945 beschlagnahmte die sowjetische Militärkommandantur das Gebäude, bis die Familie Wolff es 1949 an das katholische Krankenhaus veräußerte.Die letzte umfassende Instandsetzung erfolgte 1993.

Problematik

Aufgrund einer dauerhaften Nutzung in den letzte Jahrzehnten (bis auf den Leerestand der letzten Jahre) und einer damit bis zum heutigen Tag verbundenen mehr oder weniger stetigen Instandhaltung und Kontrolle gefährdeter Bauteile befindet sich die Substanz der Villa in einem augenscheinlich guten Zustand.Die über das gesamte Gebäude verteilten Schäden sind in der Hauptsache durch frühere Umbauten und Renovierungen, Verschleiß oder sorglosen Umgang mit den bauhistorisch und künstlerisch wertvollen Details entstanden.So konzentrieren sich die Schäden insbesondere auf die hochwertige Ausstattung mit bemalten Schiebetüren, Stuckdecken, Parkett und Einbauten etc.. Der Verlust an weiterer Ausstattung und beweglichen Stücken ist mit Sicherheit umfangreich, kann aber im Detail nicht beziffert werden. Immerhin weist die Mehrzahl der Räume keinerlei bauzeitliche Bauzier mehr auf.Die Schäden an Dach und Dachentwässerung sowie Balkon und Gesimsen hat unübersehbare Spuren u.a. im Traufgesims hinterlassen – inwieweit auch die Holzkonstruktion davon betroffen ist, lässt sich derzeit nicht sagen, kann aber vermutet werden.

Zielstellung/ Ausführung

Der Bauherr plante die Renovierung der leerstehenden Villa und anschließend die Nutzung als repräsentatives Bürogebäude. Ziel der Maßnahmen war die Beseitigung grundhafter Schäden oder Umbauspuren, die behutsame aber umfassende Restaurierung wertvoller baukünstlerischer Bauteile und die notwendige Ausstattung des Gebäudes mit moderner Infrastruktur.Die Raumstruktur wurde nahezu unverändert übernommen werden – im Wesentlichen wurden Umbauten der letzten Jahrzehnte beseitigt.Die Bauarbeiten konnten 2015 abgeschlossen werden.