Sicherung eines ehemaligen Ackerbürgerhofes
Bauherr: Privat
Leistungsphase: 1-9

Bestand

Der ehemalige Ackerbürgerhof Ried 7 in Arnstadt gehört zu den zahlreichen historischen Bauten unter Denkmalschutz, die einen erheblichen Reparatur- und Sanierungsstau aufweisen.

Vorgeschichte

Der Name Ried (= Sumpf) deutet vermutlich auf ein vormals vorhandenes selbstständiges Dorf vor den Toren Arnstadts hin, das durch die Errichtung der Stadtmauer im 13.Jahrhundert durchschnitten wurde. Ein Indiz darauf ist auch die Lage der ehemaligen Jacobuskirche, die vermutlich als Mittelpunkt des Ortes nach Befestigung der Stadt nun direkt an deren Rand, an der Stadtmauer stand.
Durch dendrochronologische Untersuchungen lassen sich mit großer Sicherheit Holzbauteilen des Dachstuhls, des Obergeschosses und des Erdgeschosses auf das Jahr 1574 datieren, wobei es sich sehr wahrscheinlich auch um das Erbauungsjahr des ursprünglich zweigeschossigen Haupthauses des Ackerbürgerhofes handelt. Die Kelleranlage ist vermutlich älter. 
Ab 1656 wird das Gebäude Ried 7 als Brauhof „Zu den drei Füchsen“, später auch als „Fuchshof“ erwähnt. Seit spätestens der zweiten Hälfte des 18.Jahrhundert gab es eine Verbindung zwischen den Grundstücken Ried 7 und Ried 9. Baupläne welche Ende des 19. Jahrhunderts entstanden zeigen noch ein zweigeschossiges Gebäude. Nur kurze Zeit später, vermutlich 1900, erfolgte die Aufstockung der Ostseite des Gebäudes. 1904 folgte die Errichtung eines Treppenhauses und einer Abortanlage an der Hofseite. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Geschosse durch immer anders verlaufende offene Treppen und Stiegen erschlossen. Aus deren Aufgabe resultierte eine veränderte Grundrissgestaltung. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Aufstockung der Westseite. 1931 wurde das Dach neu gedeckt und moderne Badezimmer mit Wasserklosett eingebaut. Zu dieser Zeit verschwanden vermutlich auch die Dachgauben.
Gegen Ende des 20.Jh. wurde die Dachgeschosswohnung renoviert und ausgebaut. 

Problematik

Entsprechend seines Alters und seiner bisherigen Nutzung weist das Gebäude verschiedenartige Schäden auf, welche durch Nutzungsverschleiß, mangelnder bzw. mangelhafter Sanierungsversuche und Umbauten hervorgerufen wurden. Dabei handelt es sich beispielsweise um undichte Fenster, geschädigte Gefache, mangelnde Wärmedämmung, statische Überlastung des Dachstuhls oder schadhafte Stellen an Decken, Böden, Türen oder Wänden. Hinzu kommt, dass die Haustechnik stark veraltet und keine Heizungsanlage installiert ist.

Zielstellung

Eine Sicherung des Daches wurde bereits durch die Stadt Arnstadt durchgeführt. Der neue Eigentümer plante nun die denkmalgerechte Erhaltung des Gebäudes durch Sanierung und Umbau des Gebäudes zu 4 Eigentumswohnungen, mit rückwärtiger laubengangartiger Balkonanlage,  um so die Verbindung zum ebenfalls denkmalpflegerisch wertvollen Nachbargebäude Ried 9 herzustellen (mist historischem Laubengang).

Ausführung

Die Baumaßnahmen starteten im März 2015 und konnten 2016 abgeschlossen werden.